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Was sind Erpressungsangriffe (Extortion)?

So funktionieren Erpressungsangriffe
Cyberkriminelle nutzen gestohlene E-Mail-Adressen und Passwörter aus früheren erfolgreichen Angriffen für Drohschreiben, die den Opfern Angst einjagen sollen. Durch Spoofing der E-Mail-Adresse des Opfers tun die Angreifer so, als hätten sie Zugriff auf das entsprechende E-Mail-Konto, oder sie behaupten, im Besitz vertraulicher bzw. sensibler Informationen über das beabsichtigte Opfer zu sein. Um die Offenlegung dieser Informationen zu verhindern, soll das Opfer ein Lösegeld in ein Bitcoin Wallet einzahlen – die entsprechenden Angaben sind ebenfalls in der E-Mail enthalten.
Normalerweise werden diese E-Mails im Rahmen größerer Spam-Kampagnen an mehrere tausend Empfänger gleichzeitig verschickt. Die Mehrzahl wird in Spam-Filtern abgefangen. Wie bei anderen Arten von E-Mail-Betrug auch entwickeln die Erpresser jedoch immer raffiniertere Methoden zur Umgehung der E-Mail-Sicherheit, damit die Nachrichten im Posteingang der Benutzer landen. Diese Angriffe werden zunehmend personalisiert und richten sich an einen kleineren Kreis von Empfängern, um nicht entdeckt zu werden. Im Bemühen, die Sicherheitslösung auszutricksen, verwenden die Angreifer seriöse E-Mail-Anbieter wie Gmail, variieren und personalisieren den Inhalt jeder Nachricht und verzichten auf Links oder Anhänge.
Warum Erpressungsangriffe ein wichtiges Thema sind
Mit einem Anteil von 7 % aller Spear-Phishing-Angriffe sind Erpressungsversuche genauso häufig wie Business-E-Mail-Compromise. Das Risiko, dass Mitarbeiter zur Zielscheibe solcher Angriffe werden, ist also bei beiden Bedrohungstypen gleich hoch.
Nach Angaben des FBI beliefen sich die Gesamtkosten aller Erpressungsangriffe im Jahr 2019 auf über 107 Millionen USD. Im Regelfall verlangen die Angreifer je nach Zahlungskraft des Opfers drei- bis vierstellige Dollarbeträge. Aufgrund der großen Anzahl von Angriffen kommen trotz der kleinen Einzelbeträge beträchtliche Summen zusammen.
IT-Teams erhalten oft keine Kenntnis von Erpressungsversuchen, weil die Mitarbeiter die E-Mails aufgrund ihrer brisanten oder peinlichen Inhalte nicht melden – unabhängig davon, ob sie das Lösegeld zahlen oder nicht.
Tipps zum Schutz vor Erpressungsangriffen
Zum Schutz Ihrer Mitarbeiter vor Erpressungsangriffen stehen Ihnen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung:
KI-basierter Schutz — Angreifer passen Erpressung-E-Mails an, um E-Mail-Gateways und Spam-Filter zu umgehen. Daher führt an einer guten Spear-Phishing-Lösung zur Abwehr von Erpressungsangriffen kein Weg vorbei. Ein auf künstlicher Intelligenz basierender Schutz kann Angriffe auf der Grundlage normaler Kommunikation erkennen, einschließlich des Tonfalls, den die Personen verwenden. Dies ermöglicht es, den ungewöhnlichen und bedrohlichen Ton von Erpressungsangriffen in Kombination mit anderen Signalen zu erkennen, um sie als bösartige E-Mails zu kennzeichnen.
Schutz vor Kontoübernahmen — Einige Erpressungsangriffe stammen von kompromittierten Konten. Stellen Sie sicher, dass Betrüger Ihre Organisation nicht als Ausgangspunkt für diese Angriffe nutzen. Setzen Sie Technologie mit künstlicher Intelligenz ein, um zu erkennen, wenn Konten kompromittiert und für betrügerische Aktivitäten genutzt wurden.
Multi-Faktor-Authentifizierung — Mit Multi-Faktor-Authentifizierung-Apps (MFA) und hardwarebasierten Token brauchen Hacker mehr als nur ein Passwort, um auf Ihre Konten zuzugreifen. Nicht-hardwarebasierte MFA-Lösungen sind zwar nach wie vor anfällig für Phishing, können aber dazu beitragen, den Zugriff eines Angreifers auf kompromittierte Konten zu begrenzen und einzuschränken.
Proaktive Untersuchungen — Führen Sie regelmäßige Überprüfungen eingegangener E-Mails durch, um erpresserische Inhalte zu erkennen. Suchen Sie nach Begriffen wie „Bitcoin“, um potenzielle Angriffe zu identifizieren. Viele erpresserische E-Mails stammen von außerhalb Nordamerikas oder Westeuropas. Prüfen sie daher, woher Ihre eingegangenen E-Mails kommen, überprüfen Sie, ob die Herkunft verdächtig ist und beheben Sie das Problem. Setzen Sie Technologien mit automatisierter Suche nach Bedrohungen und deren Beseitigung ein, um Hackern einen Schritt voraus zu sein.
Schulung zur Stärkung des Risikobewusstseins — Informieren Sie die Benutzer über Erpressung-Fraud. Machen Sie es zu einem Bestandteil Ihres Schulungsprogramms zur Stärkung des Risikobewusstseins. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter diese Angriffe erkennen, ihren betrügerischen Charakter verstehen und sich sicher fühlen, wenn sie diese melden. Verwenden Sie Phishing-Simulationstechnologie, um die Wirksamkeit Ihrer Schulungen testen und zu bewerten, welche Benutzer am anfälligsten für Erpressungsangriffe sind.
Weiterführende Ressourcen
Zugehörige Begriffe
Weiterführende Ressourcen
- 13 Arten von E-Mail-Bedrohungen, über die man aktuell Bescheid wissen sollte
- Threat Spotlight: Erpressung
Wie Barracuda Sie unterstützen kann
Barracuda Email Protection ist eine umfassende, benutzerfreundliche Lösung mit Gateway-Abwehr, API-basierter Impersonation Protection und Phishing Protection, Incident Response, Datenschutz, Compliance und Schulungen zur Sensibilisierung der User Awareness. Ihre Funktionen können Erpressungsversuche verhindern.
Impersonation Protection ist ein API-basierter Posteingangsschutz, der vor Business Email Compromise, Account Takeover, Spear Phishing und anderem Cyberbetrug schützt. Diese Schutzvorrichtung kombiniert künstliche Intelligenz und eine tiefgreifende Integration mit Microsoft Office 365 zu einer umfassenden Cloud-basierten Lösung.
Dank der einzigartigen API-basierten Architektur kann die KI-Engine Details aus vergangenen E-Mails analysieren und die einzigartigen Kommunikationsmuster individueller Benutzer erfassen. Mittels Problembehebung in Echtzeit können so Phishing-Angriffe, die ansonsten zu entwendeten Zugangsdaten und illegalem Account Takeover führen würden, blockiert werden.
Die Schulung zur Stärkung des Risikobewusstseins ist eine Lösung zur Sensibilisierung für E-Mail-Sicherheit und Phishing-Simulation, die Ihr Unternehmen vor gezielten Phishing-Angriffen schützen soll. Bei der Schulung zur Stärkung des Risikobewusstseins werden Mitarbeiter darin geschult, die neuesten Social Engineering-Phishing-Techniken zu verstehen, subtile Phishing-Hinweise zu erkennen und E-Mail-Betrug, Datenverlust und Markenschäden zu verhindern. Die Schulung zur Stärkung des Risikobewusstseins verwandelt Mitarbeiter von einem potenziellen E-Mail-Sicherheitsrisiko in eine wirksame Verteidigungslinie gegen schädliche Phishing-Angriffe.
Incident Response automatisiert die Incident Response und bietet Wiederherstellungsoptionen an, um Probleme schneller und effizienter anzugehen. Administratoren können Warnungen an betroffene Benutzer senden und mit wenigen Klicks bösartige E-Mails direkt vom Posteingang aus unter Quarantäne stellen. Die von der Incident Response-Plattform bereitgestellten Discovery und Threat Insights helfen bei der Erkennung von Anomalien in zugestellten E-Mails und ermöglichen dadurch proaktivere Methoden zum Aufspüren von E-Mail-Bedrohungen.
Haben Sie Fragen oder möchten Sie weitere Informationen zu Erpressung erhalten? Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf!